Neues Nachweisverfahren zur Erfassung von Methanemissionen an Deponien als Ergänzung zur FID Methode

Der Nachweis von Gasaustritten an der Deponieoberfläche mit Hilfe von FID-Messungen ist eine bereits seit ca. 30 Jahren bewährte Messmethodik. Hierbei handelt es sich um eine Deponiebegehung bei der an einzelnen Messpunkten mit einem tragbaren Flammenionisationsdetektor (FID) Methankonzentrationswerte aufgenommen werden.

Bei der Gasvisualisierung mittels Infrarotkamera nutzt man die spezifische Gaseigenschaft der Absorption von Wärmestrahlung in bestimmten Wellenlängenbereichen. Viele flüchtige organische Gase (VOCs) ähneln sich in dieser Eigenschaft, d. h. sie absorbieren besonders viel Strahlung bei einer Wellenlänge von ca. 3,2-3,4 µm. Wird der Arbeitsbereich einer IR-Kamera mittels Schmalbandfilter auf diesen Wellenlängenbereich eingeschränkt, so erreicht beim Auftreten von Gasen weniger Strahlung aus dem Bildhintergrund den Sensor. Hierdurch wird das gesuchte Gas in Form einer Wolke indirekt sichtbar. Voraussetzung ist allerdings ein Temperaturunterschied zum Hintergrund. Da die Kamera über eine thermische Empfindlichkeit von <25mK verfügt, ist diese Bedingung bei Gasaustritten an der Deponieoberfläche faktisch immer erfüllt. Das aufgenommene Bild wird in Echtzeit dargestellt und lässt sich zur Dokumentation als Filmsequenz abspeichern. Aus diesen Sequenzen können Fotos generiert werden, deren Auflösung allerdings noch verbesserungswürdig ist. Mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens der sehr kompakt aufgebauten Kamera können große Oberflächen schnell und sicher erfasst werden.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 20 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2011 (Januar 2011)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Wolfgang Schreier
 
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