Ohne verstärkten Ausbau der stofflichen Nutzung von Kohlenstoff können die Klimaschutzszenarien für 2050 das Ende der Abfall(mit)verbrennung bedeuten
Die Industriestaaten werden bis 2050 eine 80- bis 85-prozentige Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen bezogen auf das Jahr 1990 erreichen müssen. Dieses Ziel wird auch auf die stoffliche Verwendung von Kohlenstoff Auswirkungen haben. Schon heute weisen die stofflichen Kohlenstoff- Verbräuche eine vergleichbare Höhe auf wie die energetische Nutzung von Kohlenstoff, wobei erstgenannte zukünftig an Bedeutung gewinnen werden. Wenn der Bestand an organischen Senkenstoffen fossilen Ursprungs zunächst langsam, aber in immer größerem Umfang in den Abfallsektor eingebracht wird, führt dies dort, würde man die heutigen Entsorgungstechniken anwenden, zu erhöhten klimarelevanten Kohlendioxid-Emissionen. Im Jahr 2050 würde es in einem 95 %-Szenario ausreichen, die Abfallwirtschaft wie heute weiter zu betreiben, und das Einsparziel würde verfehlt. Steht und fällt die Klimaschutzpolitik im Jahr 2050 in den westlichen Industriestaaten mit der Überwindung der Abfall(mit)verbrennung?
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | Ausgabe 04 / 2010 (Dezember 2010) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Barbara Zeschmar-Lahl Prof. (apl.) Dr. Uwe Lahl |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.