Im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens MiMethox wurden Gas-Push-Pull-Tests im Rahmen einer intensiven Feldkampagne an fünf Altstandorten eingesetzt, um den Einfluss verschiedener Bodeneigenschaften und Umgebungsparameter auf die Methanoxidation zu untersuchen. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen der Methode diskutiert und über die bisherigen Erkenntnisse bezüglich der Einflussfaktoren auf die biologische Methanoxidation berichtet.
Der Einsatz der biologischen Methanoxidation wird in den letzten Jahren in zunehmendem Maße als Verfahren zur Verminderung von Schwachgasemissionen aus Deponien und Altablagerungen diskutiert und erforscht. Um die tatsächlich in der Abdeckschicht oxidierte Methanmenge nachweisen und optimieren zu können, besteht ein Bedarf an quantitativen Messmethoden, mit denen die methanotrophe Aktivität unter Feldbedingungen gemessen werden kann. Als möglicher Ansatz hierfür wurde die von URMANN et al. (2005) vorgestellte Methode der Gas-Push-Pull-Tests (GPPTs) für die Bedingungen in Deponieabdeckschichten optimiert und erfolgreich angewendet. Während eines GPPT wird ein Gasgemisch, welches aus einem oder mehreren Reaktivgasen (z. B. CH4, O2) und einem oder mehreren inerten Tracergasen (z. B. Argon) besteht, mittels einer Gaslanze in den Boden eingebracht. Anschließend wird an der gleichen Stelle die Bodenluft, die jetzt aus einem Gemisch aus dem injizierten Gasgemisch und der zuvor vorhandenen Bodenluft besteht, extrahiert und periodisch beprobt (Abbildung 1). Aus den unterschiedlichen zeitlichen Verläufen der Konzentrationen der Tracer- und Reaktivgase kann die Methanoxidationsrate in [g m-3 Bodenluft h-1] berechnet werden (Details siehe STREESE-KLEEBERG et al., 2010).
Copyright: | © Wasteconsult International |
Quelle: | Praxistagung Deponie 2010 (Dezember 2010) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg |
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