RFID als Medium einer innovativen Kreislaufwirtschaft

Radio Frequency Identification oder kurz RFID wird bereits in vielen Wirtschaftsbereichen erfolgreich eingesetzt. Hervorzuheben sind Anwendungen in logistischen Prozessen und dem Supply Chain Management, in denen die Einführung der RFIDTechnologie weit fortgeschritten ist. Überwiegend sind bei diesen Anwendungen die Ladungsträger (z. B. Palletten und Kisten) oder die Umverpackungen mit RFIDTranspondern ausgestattet und automatisieren so die weitere Organisation und den Umgang mit den enthaltenen Gütern.

RFID hat sich z. B. in der Unterstützung der Entsorgungslogistik für Siedlungsabfälle vielerorts durchgesetzt, indem Müllbehälter mit RFID-Transponder ausgerüstet werden und dadurch die Anzahl der Leerungen und Standorte rückvollzogen werden können. Für RFID-Anwendungen auf Ladungsträgerebene sind die Auswirkungen oder der mögliche Nutzen dieser Technologie in die Kreislaufwirtschaft gering, da Informationen über den Müllbehälterinhalt wie z. B. dessen Zusammensetzung nach wie vor nicht bekannt sind. Wirklich interessant wird RFID für die Entsorgungswirtschaft vor allem dann, wenn für einzelne Produkte die zugehörigen spezifischen Daten berührungslos und ohne direkten Sichtkontakt am Ende ihrer Lebensphase dem Entsorger übermittelt werden, um sie für eine zielgerichtete Entsorgung einzusetzen. Die dafür benötigte Massenanwendung von RFID ist bisher nicht erreicht. Technische Entwicklungen im RFIDSektor, sinkende Transponderkosten sowie Pilotstudien in speziellen Bereichen wie der Bekleidungs- oder Automobilindustrie führen dazu, dass RFID-Transponder vermehrt auf Einzelprodukten angebracht und potenziell nutzbar für die Entsorgungswirtschaft werden. Ist bzw. wird RFID ein Medium einer innovativen Kreislaufwirtschaft? Wenn ja, welche Voraussetzungen sollen für die Nutzung von RFID in der Entsorgungswirtschaft gelten, welche Einsatzpotenziale ergeben sich für bestimmte Abfallfraktionen und wie kann ein solches System aussehen? Diese und weitere Fragen sollen im nachfolgenden Artikel beantwortet werden.



Copyright: © Universität Kassel
Quelle: Mit RFID zur innovativen Kreislaufwirtschaft 2009 (Dezember 2009)
Seiten: 16
Preis: € 8,00
Autor: Dr.-Ing. Stephan Löhle
Dipl.-Ing. Henriette Groh
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.