Moderne Abfallwirtschaft hat zwei Wurzeln: Ausgehend von den damals aktuellen hygienischen Erkenntnissen wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine geordnete Abfallsammlung als wichtige Grundlage gesunder Städte und Gemeinden etabliert. Die Siedlungshygiene korrespondiert mit der Daseinsvorsorge im klassischen Sinne: Eine Aufgabe, die von der örtlichen Gemeinschaft übernommen wird, indem diese als Ordnungsfaktor und als Finanzier über Steuern oder Abgaben auftritt. Die andere Wurzel ist - vermutlich seit dem Zeitpunkt, in dem Menschen Abfälle erzeugten - die Rückgewinnung von Ressourcen aus Abfällen. Wertstoffrückgewinnung erlebt jetzt angesichts knapper werdender Bodenschätze eine Renaissance.
Copyright: | © Universität Kassel |
Quelle: | Kasseler Modell - mehr als Abfallentsorgung (2009) (Dezember 2009) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 11,00 |
Autor: | Prof. Dr. Henning Friege |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
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Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
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Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.