Bioabfallbehandlungsanlagen sind wesentliche und bisher wenig beachtete Quellen für die kritischen Treibhausgase Methan und Lachgas. Da die europäische Kommission über die Abfallrahmenrichtlinie auf eine getrennte Sammlung und Verwertung von Bioabfällen hinwirkt und darüber hinaus das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) der Bundesregierung die energetische Nutzung dieser Abfälle monetär fördert, wird sich diese Problematik aufgrund der zu erwartenden zunehmenden Kapazitäten zukünftig wohl weiter verschärfen.
Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgemeinschaft der Betreiber thermischer Abfallbehandlungsanlagen in Bayern e.V. (ATAB) im Herbst 2009 das Konsortium ia GmbH, München und Qonversion, Bamberg mit einer umfassenden Studie zum Thema 'Optimierung der Ökoeffizienz von Vergärungsanlagen durch Integration in die thermische Abfallverwertung" beauftragt. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit finanziert. Ziel des Projektes ist es, die Integration von Bioabfallvergärungsanlagen (BGA) in den Betrieb und die Infrastruktur bestehender Abfallheizkraftwerke hinsichtlich der Ökoeffizienz im Vergleich mit der bisher üblichen baulichen Alleinstellung ('grüne Wiese-Anlagen") zu vergleichen und auftretende Effekte soweit als möglich zu quantifizieren. Die Betrachtung der Ökoeffizienz konzentriert sich in diesem Forschungsvorhaben auf mögliche energetische, ökologische und ökonomische Synergien. Im Fokus der durchgeführten Untersuchungen stehen die Minimierung der klimaschädlichen Treibhausgase Methan und Lachgas aus Bioabfallvergärungsanlagen, die Effizienzsteigerung der Bioabfallvergärung sowie die Optimierung des BGA-Betriebs hinsichtlich einer optimalen Kraft-Wärme-Kopplung durch gemeinsame Nutzung der Infrastruktur und der technischen Einrichtungen eines Abfallheizkraftwerks (AHKW).
Copyright: | © Universität Kassel |
Quelle: | Praktikable Klimaschutz-Potentiale in der Abfallwirtschaft (2010) (Juni 2010) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 5,50 |
Autor: | Dipl.-Ing. Uwe Athmann Dipl.-Ing.(TU) Werner P. Bauer Dipl.-Umwelting. (FH) Thomas Kroner Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker |
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