In Deutschland sollen bis 2020 40% der Treibhausgase gegenüber dem Bezugsjahr 1990 reduziert werden. Um dieses anspruchsvolle Klimaschutzziel zu erreichen, müssen alle Klimaschutzpotenziale genutzt werden, die (wirtschaftlich) erschließbar sind. Dazu gehören insbesondere auch Maßnahmen zur Optimierung der Abfallwirtschaft. Hierzu werden zunehmend abfallwirtschaftliche Klimabilanzen erstellt, um die Potenziale und Wege zu deren Erschließung aufzuzeigen. Neben den energetischen Verfahren und dem stofflichen Recycling trockener Wertstoffe ist dabei immer auch die Bioabfallbehandlung ein Schwerpunkt der Untersuchungen.
In Deutschland werden zur Behandlung von Bioabfällen überwiegend Kompostierungsanlagen eingesetzt, die nicht in der Lage sind, den Energiegehalt der Bioabfälle zu nutzen (Knappe/Dehoust 2006, Kern et al. 2008). Es ist aber unumstritten, dass gerade die kombinierte stoffliche und energetische Nutzung des Bioabfalls einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten kann (Buchert/Dehoust 2008, Dehoust/Idelmann 2008, Fritsche et al. 2004, Kern 2009). Die hier vorgestellten Ergebnisse zur Klimarelevanz der Verwertung von Bioabfällen beruhen auf dem UFOPLAN-Forschungsvorhaben FKZ 3708 31 302, das vom Öko-Institut e.V. zusammen mit IFEU Heidelberg im Auftrag von UBA, BMU, BDE erarbeitet wurde (Dehoust/Vogt 2010). Darin wurde die Siedlungsabfallwirtschaft Deutschlands, der EU 27 und der drei Länder Türkei, Tunesien und Mexiko bezüglich ihrer Klimaauswirkungen bilanziert. Es stellt eine Aktualisierung und Ergänzung des 2005 veröffentlichten Statusberichts zum Klimabeitrag der Abfallwirtschaft dar (Dehoust/Vogt 2005).
Copyright: | © Universität Kassel |
Quelle: | Praktikable Klimaschutz-Potentiale in der Abfallwirtschaft (2010) (Juni 2010) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Günter Dehoust Dr. Doris Schüler Dipl.-Ing. Regine Vogt Dipl.-Phys. Jürgen Giegrich Dr.-Ing. Annette Ochs |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.