Neben der bereits in der Praxis etablierten Bereitstellung von Biomethan über den bio-chemischen Umwandlungsweg besteht auch die Möglichkeit, Biomethan durch die thermo-chemische Konversion herzustellen. Dieses neuartige Verfahren ist ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende.
Der Verkehrsbereich ist neben den Sektoren Industrie und Haushalte weltweit charakterisiert durch einen deutlich steigenden Energieverbrauch. Dieser ist nicht nur von den limitiert vorhandenen fossilen Ressourcen (u. a. Mineralöl) - die vermehrt aus politisch wenig stabilen Ländern stammen - abhängig, sondern gilt zudem als einer der wesentlichen Klimagasemittenten und damit als einer der Hauptverursacher für den anthropogenen Treibhauseffekt. Ziel der Europäischen Union (EU) und Deutschlands ist es daher, den Anteil an Biokraftstoffen am Gesamtkraftstoffverbrauch zu erhöhen. Um dieses Ziel optimal - aus technischer, ökonomischer und ökologischer Sicht - zu erreichen, ist derzeit eine Vielzahl von Kraftstoffen auf der Basis von Biomasse als Alternativen zu den konventionellen Otto- und Dieselkraftstoffen in der Diskussion. Während die flüssigen Biokraftstoffe zum Teil bereits am Markt präsent sind (z.B. Biodiesel, Bioethanol) und für zukünftig potenziell verbesserte flüssige Kraftstoffe (z.B. Fischer-Tropsch-Diesel bzw. Biomass-to-Liquid (BtL)) bereits erste Weichenstellungen erfolgt sind, ist dies bei den gasförmigen Biokraftstoffen noch nicht der Fall. Dabei könnte die zunehmende und auch politisch gewollte Verbreitung des alternativen Kraftstoffes Erdgas im Verkehrsektor eine Vorreiterrolle auch für die Nutzung von Erdgassubstituten aus Biomasse spielen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2010 (November 2010) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. agr. Michael Seiffert Dipl.-Ing. Stefan Rönsch |
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