Kleinkrebse, insbesondere Cladoceren der Gattung 'Daphnia' ernähren sich fi ltrierend vom Phytoplankton (Algen) das bei stärkerem Vorkommen Wasserqualitätsprobleme in Talsperren und deren Rohwässern verursachen kann (Trübung, Sauerstoff zehrung, Geruch). Besonders eff ektiv fi ltrieren Daphien kleine Phytoplanktonformen und andere Partikel < 20 μm, zu denen auch Bakterien gehören. Um die Phytoplanktonentwicklung auf niedrigem Niveau zu halten, ist es folglich erstrebenswert, eine stabile Entwicklung der Daphnienpopulationen zu sichern.
Die positive Wirkung des Zooplanktons auf die Wasserqualität ist vielfach nachgewiesen [1, 2, 3]. Die Filtrationsleistung, insbesondere größerer Arten, kann zu einer wirksamen Reduktion des Phytoplanktons und somit zu einem geringeren Partikelgehalt des Wassers führen, was wiederum eine Senkung des Aufbereitungsaufwandes für das Rohwasser aus Talsperren bedeutet. Die Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e.V. (ATT) schloss im Jahr 2009 ein Projekt ab, in dem Planktondaten von 53 Talsperren diesbezüglich ausgewertet wurden. Es zeigt sich, dass der Parameter 'Zooplankton' zur Bewertung des Potenzials der Biofiltration gut geeignet ist und dass eine gezielte Bewirtschaftung des Nahrungsnetzes neben der Vermeidung externer Nährstoffeinträge ein wesentlicher Bestandteil zur Stabilisierung der Rohwassergüte ist. Ein Verfahren zur Bewertung der Biofiltration in Talsperren, basierend auf mikroskopischen Zooplanktonanalysen, wird vorgestellt.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF 11/2010 (November 2010) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dipl.-Biol. Hartmut Willmitzer Dipl.-Biol. Norbert Große Dipl.-Biol. Dr. Arnd Mehling Dipl.-Biol. Anita Nienhüser Dipl.-Biol. Dr. Wilfried Scharf |
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