Im Stausee Solis steht infolge Verlandung mehr als ein Viertel des rsprünglichen Speichervolumens nicht mehr zur Verfügung. Aus diesem rund plant der Betreiber den Bau eines Geschiebeumleitstollens. Bei Hochwasser wird der Stausee abgesenkt, der Verlandungskörper liegt frei, das Sediment erodiert. Ein Leitbauwerk lenkt das Material in Richtung Umleitstollen. Von dort wird es im Stollen um die Staumauer herum in das Unterwasser abgeführt.
Die 1986 vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) an der Albula erstellte Stauanlage Solis liegt in der Schweiz im Kanton Graubünden. Das Gesamtvolumen des Stausees beträgt 4,1 Mio. m3, das Einzugsgebiet rund 900 km2. Der ca. 80 m breite fjordartige Stausee hat bei Vollstau eine Länge von knapp 3 km. Jährlich werden im Mittel rund 78 000 m3 Sedimente im Stausee abgelagert. Es bildet sich ein Verlandungskörper, der mit jedem Hochwasser weiter in Richtung Staumauer wandert und diverse Problemeverursacht. Zum einen verringert sich das Stauvolumen bzw. das Nutzvolumen des Speichers. Seit Inbetriebnahme reduzierte sich das nutzbare Volumen von 1,46 Mio. m3 auf heute knapp 1 Mio. m3. Zum anderen besteht die Gefahr des Verlegens der Grundablässe. Bereits heute sind diese mit Feinmaterial bedeckt, ein Anwachsen der Böschungsfront des grobkörnigen Verlandungskörpers bis an die Talsperre würde die Betriebssicherheit der Anlage gefährden. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass infolge der Sohlenanhebung im Stauwurzelbereich die Kraftwerksausläufe der Oberliegerstufe rückschreitend verlanden könnten.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 04 / 2010 (April 2010) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Christian Auel Thomas Berchtold Dr. sc. techn. Robert Boes |
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