Die probabilistische Modellierung zur Ermittlung der Versagenswahrscheinlichkeit von Staudämmen

Talsperren sind Bauwerke, welche in Deutschland auf Grundlage strenger Bemessungsregeln unter Einbeziehung extremer Belastungsszenarien geplant und gebaut werden. Dennoch kann das Versagen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Die Quantifizierung von Versagenswahrscheinlichkeiten ist ein wichtiger Schritt, um Restrisiken objektiv analysieren und mindern zu können. Sie kann durch Einsatz eines neu entwickelten probabilistischen Modells gelingen.

Eine hochwertige Planung und Bauausführung, der fachkundige Betrieb sowie die umfangreiche Überwachung von Talsperren in Deutschland werden durch Normen und Regelwerke auf sehr hohem technischem Niveau gewährleistet. Hieraus resultiert eine sehr hohe Zuverlässigkeit dieser Anlagen, was sich in der historischen Betrachtung von Talsperrenschadens- und Versagensfällen in Deutschland in sehr geringen Fallzahlen widerspiegelt [1]. Dennoch kann ein Versagensereignis einer Stauanlage nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Ein solches Versagensereignis ist mit einer ausgeprägten Hochkostensituation verknüpft. Die Restrisiken können somit trotz kleiner Versagenswahrscheinlichkeiten nicht zu vernachlässigende Größenordnungen annehmen. Damit treten auch initial als eher unwahrscheinlich bewertete, bauwerksspezifische Versagensursachen in den Vordergrund. Das mit diesen verknüpfte Risiko ist zu analysieren und gegebenenfalls zu mindern.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04 / 2010 (April 2010)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Nils Peter Huber
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köngeter
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'