Sanierung Mittlerer-Isar-Kanal - technische und wirtschaftliche Herausforderungen

Nach über 80-jähriger Betriebszeit wurde im Jahr 2009 der Mittlere-Isar-Kanal in den Haltungen 2 und 3 saniert. Dabei wurde infolge des Schadensbildes der Einbau einer neuen Kanaldichtung erforderlich. Nachdem in einem Teilbereich infolge der Untergrund- und Grundwasserverhältnisse sowie aus wirtschaftlichen Gründen auf eine vollständige Trockenlegung des Kanals verzichtet wurde, erfolgte der Einbau der Dichtung bei teilabgesenktem Wasserspiegel.

Die E.ON Wasserkraft GmbH (EWK) betreibt die im Jahr 1925 in Betrieb genommene Kraftwerkstreppe Mittlere Isar. Beginnend bei Oberföhring im nördlichen Stadtrand von München mündet der 54,1 km lange Werkkanal bei Moosburg in das Oberwasser des Kraftwerks Uppenborn der Stadtwerke München. Die im Kanal angeordneten vier Kraftwerke haben bei einem Gesamtgefälle von 88 m eine Gesamtleistung von 84 MW und liefern eine Jahreserzeugung von 417 GWh. Im Jahr 1997 wurde eine erste große Inspektion des Kanals durchgeführt, um einen Überblick über den Anlagenzustand zu erhalten. Für die Betonauskleidung haben sich unterschiedliche Schadensbilder ergeben. Überwiegend wurden starke Rissbildungen und Beschädigungen im Bereich der Arbeitsfugen festgestellt. In Teilbereichen waren infolge des Alterungsprozesses des Betons und infolge der Grundwassereinwirkungen großflächige Erosionen der Betonoberfläche festzustellen. Zusammenfassend war festzuhalten, dass es nach über 70 Jahren Betrieb notwendig wurde, die vorhandene Kanalauskleidung mittelfristig zu sanieren.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04 / 2010 (April 2010)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Strasser
Dipl.-Ing. Helmut Rehm
 
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