Gekoppelte Bewirtschaftung von Wassermenge und Wassergüte an der Oleftalsperre

Im Zuge der gebotenen Anpassung des wasserwirtschaftlichen Betriebs und in Anbetracht zu erneuernder Stau- und Wasserrechte wurden die Betriebsregeln an der Oleftalsperre überarbeitet. Neu aufgebaut wurden eine dynamische Bewirtschaftung des Hochwasserrückhalteraums sowie eine mengen- und gütebezogene Regel für die Sicherung des Mindestinhaltes im Hypolimnion. Mit der Integration von Wassermengen- und Wassergüteparametern ist u. a. die gewünschte Anhebung der 10-°C-Isotherme im Staukörper erreicht worden. Mit dem Programm TALSIM erfolgt die operationelle Umsetzung der Steuerungsempfehlungen im laufenden Betrieb.

Die Oleftalsperre befindet sich in der Nordeifel etwa 40 km südlich von Aachen nahe der deutsch-belgischen Grenze und besitzt einen Stauraum von 19,3 Mio. m3 in einem Einzugsgebiet von 47,4 km2. Betrieben wird die Stauanlage durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER). Die Aufbereitung der entnommenen Rohwassermengen und der Transport des Trinkwassers zum Endverbraucher obliegt dem Wasserverband Oleftal. Als Nutzungen an der Olef-Talsperre gelten die Wasserbereitstellung für die öffentliche Trinkwasserversorgung, der Hochwasserschutz sowie die Niedrigwasseraufhöhung und die Energiegewinnung. Die Oleftalsperre wird zudem im Speicherverbund mit der Urfttalsperre und der Rurtalsperre Schwammenauel betrieben. Für die Bewirtschaftung der Olef-Talsperre sind grundsätzlich die zu bedienenden Ansprüche hinsichtlich Wassermenge und Wassergüte als gleichberechtigte Kernbedingungen zu verstehen. Im Zuge der umzusetzenden Anpassung des wasserwirtschaftlichen Betriebs insbesondere auch aufgrund der gebotenen Verfügbarkeit von Wassergüte-Messdaten, geänderter Rahmenbedingungen (z. B. Abflussdynamisierung, DIN 19 700) und auslaufender Wasserrechte wurden die bestehenden Betriebsregeln an der Oleftalsperre überarbeitet und ein neuer Wasserwirtschaftsplan aufgestellt [1].



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04 / 2010 (April 2010)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Joachim Lange
Dipl.-Ing. Herbert Polczyk
Dr.-Ing. Hubert Lohr
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.