Durch die Diskussion zum Thema erneuerbare Energien gewinnt die Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen und Bioabfällen stark an Bedeutung. Stoffe wie Gülle, Fette, Flotate, überlagerte Lebensmittel und Produktionsrückstände aus der Lebensmittelindustrie werden zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit mittlerweile in großem Umfang als Substrate (Input) in Biogasanlagen eingesetzt. Durch das in 2006 in Kraft getretene EU-weite Verfütterungsverbot für Speisereste drängen weitere organische Inputmaterialien auf den Markt.
Unabhängig von den eingesetzten Inputmaterialien und den Anlagentechniken fällt bei der Produktion von Biogas ein Gärrest an, der entsorgt werden muss. Die heute meist angewandte Entsorgungsstrategie ist die Ausbringung der Gärreste auf landwirtschaftlichen Flächen. Aufgrund der vielfältigen Inputmaterialien, der steigenden Anlagenbaugrößen und der hohen Viehbestandsdichten kommt es zunehmend zu einem Wettbewerb zwischen der Klärschlammausbringung, der Gärrestausbringung und der Gülledüngung um Ausbringungsflächen. Dieser Wettbewerb erklärt sich unter anderem durch die hohen Gehalte an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die Gärreste in der Regel enthalten und die zu einer gesetzlichen Limitierung der Ausbringungsmengen führen (Tabelle 1). In den Biogasanlagen werden lediglich die organischen Frachten der Inputmaterialien eliminiert, eine Reduktion der Pflanzennährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium findet nicht statt.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Band 2 (2010) (September 2010) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Biol. Ulrich Brüß |
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