Das Laboratorium für Hydromechanik der Technischen Universität München (TUM) feiert in diesem Jahr seinen 80-jährigen Geburtstag. Am 15.07.2010 wurde das Jubiläum mit Vorträgen und einer Kunstausstellung von Markus Heinsdorff feierlich begangen.
Die Wasserkunde gehörte zu den wichtigsten Fächern, als die 'Polytechnische Schule zu München" 1868 auf Anordnung von König Ludwig II durch seinen Minister Dr. Gustav Schlör gegründet wurde [4]. Damals standen vor allem die Schiffbarmachung von Flüssen und die Erzeugung von elektrischer Energie im Vordergrund des gesellschaftlichen Interesses. Der damalige Direktor Dr. Carl Max von Bauernfeind stellte allerdings fest, dass die Studierenden in hydraulischen Berechnungen aus mangelnder Kenntnis der Strömungsphysik nur in 'bescheidenem Maße" unterrichtet wurden. Wilhelm Frauenholz wurde noch 1868 Professor für die Fächer 'Wasserbaukunde" und 'Allgemeine Konstruktionslehre für Ingenieure" und beauftragte Privatdozent Otto Decher 1883 mit der Errichtung einer 'Prüfstation für hydrotechnische Flügel" im Ungerer-Bad. Somit liegen die Ursprünge des Labors in der Ungererstraße in München, das als erste Anlage dieser Art von einer Hochschule betrieben wurde [1]. Kreuter, der als ordentlicher Professor von 1889 bis 1916 auch für die Eichanlage zuständig war, beklagte in einer Abhandlung über das wasserbauliche 19. Jahrhundert in Bayern die mangelnde wissenschaftliche Herangehensweise in dieser Zeit [6]: 'statt dass man trachtete, alle Wahrnehmungen von einem höheren Gesichtspunkte aus zu prüfen in der Erkenntnis, dass da Naturgesetze walten, die allgemein gelten." Gegen Ende des Artikels äußerte er den Wunsch nach einer 'wasserbauwissenschaftlichen Versuchsanstalt", um 'Vorgänge zu untersuchen, über die man noch nicht im klaren ist".
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 09 / 2010 (September 2010) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Christoph Rapp |
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