Betriebserfahrungen und Ergebnisse aus der Oxyfuel-Forschungsanlage von Vattenfall

Die Verantwortung der Energieversorger Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz in Einklang zu bringen, erfordert trotz des erhöhten Ausbaus der regenerativen Energien auch weiterhin die Nutzung der Kohle. Die Anforderungen des Klimaschutzes werden dabei durch den Einsatz der Carbon- Capture-Storage (CCS)-Technologien ermöglicht. Um die Reduzierung der CO2- Emissionen zu erreichen, hat sich Vattenfall das Ziel gesetzt, die spezifischen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 zu halbieren und bis 2050 klimaneutral Strom und Wärme bereitzustellen.

Zur Einführung des großtechnischen Einsatzes der CCS-Technologien an Kohlekraftwerken stehen mittelfristig im Wesentlichen drei Verfahren zur Verfügung:
• Einsatz der chemischen Wäsche des Rauchgases (Post Combustion Capture),
• Nutzung der Vergasungstechnologie mit nachgeschaltetem GuD-Kreislauf (IGCC),
• Einführung der Verbrennung mit reinem Sauerstoff (Oxyfuel-Technologie).
Nach umfangreichen Voruntersuchungen hat sich Vattenfall entschlossen, die Oxyfuel-Technologie zur Marktreife zu entwickeln und dazu im ersten Schritt eine Pilotanlage mit 30 MW thermischer Leistung am Standort Schwarze Pumpe zu errichten. Die Oxyfuel-Technologie bietet durch die Anlehnung an den konventionellen Kraftwerksprozess (Verbrennung und Rauchgasbehandlung) gute Voraussetzungen sehr hohe Abscheideraten bei vergleichbar hohen Verfügbarkeiten zu erreichen. Neu zu integrieren sind praktisch nur zwei Komponenten, die im Chemieanlagenbau bereits langjährig erprobt sind: die Luftzerlegungsanlage und eine CO2-Anlage. Weitere wirkungsgradsteigernde Maßnahmen (Parametererhöhung, Optimierung von Einzelkomponenten und Einsatz von Werkstoffen der 700 °CTechnik), welche derzeit in der Entwicklung oder Erprobung sind, können auch zukünftig in die Oxyfuel-Technologie integriert werden.



Copyright: © TU Dresden, Institut für Energietechnik
Quelle: Sichere und nachaltige Energieversorgung 2009 (Oktober 2009)
Seiten: 19
Preis: € 19,00
Autor: Dipl.-Ing. Uwe Burchhardt
Dipl.-Ing. Steffen Lysk
Dipl.-Ing. Daniel Kosel
Dipl.-Ing. Mario Biele
Dr.-Ing. Jürgen Jacoby
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'