Der für den mecklenburgischen Wallbach aufgestellte Hochwasseraktionsplan zeigt Möglichkeiten auf, Analyse, Konzeption und Planungen des Hochwasserschutzes angemessen und kostengünstig durchzuführen. Gerade im ländlichen Raum können zudem die Synergien
zu parallelen Gewässersanierungsaktivitäten im Zusammenhang mit der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) genutzt werden.
In der Ausgabe 03/2009 dieser Fachzeitschrift wurde in einem einleitenden Beitrag die Frage nach der Notwendigkeit eines Hochwasseraktionsplans für einen Tieflandbach aufgeworfen. Konkreter Anlass war das Hochwasserereignis vom 22. August 2007 im mecklenburgischen Haubach-Wallbach-Gebiet (Bild 1, nähere Gebietsbeschreibung siehe [1]). Im Zentrum des Einzugsgebietes fielen binnen nur drei Stunden 104,2 mm Niederschlag, was für Tieflandverhältnisse enorm und statistisch äußerst selten ist (Wiederkehrintervall > 10.000 Jahre). Das sich rasch entwickelnde Hochwassergeschehen führte nach hydraulischer Nachberechnung bereits am Pegel Willershagen zu einem Spitzendurchfluss in Höhe von 20 m3/s (entspricht 455 l s-1 km-2 Abflussspende). Zum Vergleich: Die Abflussspende des 100-jährlichen Hochwassers beträgt am Standort Willershagen auf der Grundlage einer 28-jährigen Beobachtungsreihe 110 l s-1 km-2 (entspricht einem Durchfluss in Höhe von 4,8 m3/s).
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 04/2010 (April 2010) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Marc Schneider Dr. rer. nat. Dr. agr. Dietmar Mehl |
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