Projektüberblick über den Neubau des RADAG-Wehrkraftwerkes

Das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern der RADAG am Hochrhein, der in diesem Abschnitt die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz darstellt, wurde 1929 bis 1933 als Ausleitungskraftwerk gebaut und war bisher für einen Nenndurchfluss von 1 100 m³/s konzipiert (Bild 1). Die mehrheitlich der RWE Innogy GmbH gehörende Anlage wird seit 2004 per Betriebsführungsvertrag von der Schluchseewerk AG betrieben. Im Zuge der Konzessionserneuerung 2003 gab es die Forderung zur Verbesserung der Abflusssituation in der Ausleitungsstrecke. Mit einer Dotierung von 3 bis 8 m3/s waren auf der 3,8 km langen Ausleitungsstrecke in der Tat ökologische Defizite vorhanden.

Das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern der gleichnamigen Aktiengesellschaft (RADAG) ist ursprünglich ein Kanalkraftwerk und liegt am Hochrhein nach der Aaremündung bei Waldshut. Es wurde von Februar 2007 bis Dezember 2009 durch ein Wehrkraftwerk um 28 MW auf 108 MW installierte Gesamtleistung erweitert. Mit dem Wehrkraftwerk werden 200 bis 300 m³/s in die 3,8 km lange Ausleitungsstrecke eingeleitet, was die Energieerzeugung um 122 GWh auf 650 GWh Jahresarbeitsvermögen ansteigen lässt. Die klassische Rohrturbine wird im Verbund mit der Altanlage automatisch und unbesetzt betrieben. Die hohe Restwassermenge bewirkt eine große gewässerbiologische Aufwertung durch die Wasserabgabe in der Ausleitungsstrecke. Ergänzend wurden in der ca. 12 km langen Konzessionsstrecke eine Reihe von Aufwertungsmaßnahmen und der Bau eines naturnahen Umgehungsgewässers am Wehrkraftwerk umgesetzt. Die Gesamtkosten betrugen rund 68 Mio. Euro inklusive 4 Mio. Euro für die Aufwertungsmaßnahmen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 06 / 2010 (Juni 2010)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Manfred Rost
Dipl.-Ing. Günter Schlageter
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.