Derzeit wird kommunales Abwasser in Zentraleuropa vorwiegend mit aeroben Verfahren behandelt. Obwohl damit gute CSB- und Stickstoffablaufwerte erreicht werden, werden ungefähr 25-45kWh/(EW*a) an elektrischer Energie - etwa 50% für die Belüftung des Belebungsbeckens - benötigt.
Auch in Fällen, in denen eine anaerobe Faulung des produzierten Schlammes zur Anwendung kommt, verbrauchen Kläranlagen letztendlich Energie. Deshalb müssen bestehende Verfahren im Sinne der Nachhaltigkeit weiter optimiert werden (Lema and Omil, 2001). Vorteile einer anaeroben Abwasserbehandlung sind in geringeren Betriebskosten, verminderten zu behandelnden Schlammmengen und der Erzeugung von Biogas zu sehen. In Europa ist eine direkte anaerobe Behandlung kommunalen Abwassers mit konventioneller Technik durch die geringen Außentemperaturen und die geringen CSB-Konzentrationen im Allgemeinen nicht sinnvoll. Unter derartigen Bedingungen ist es oft nicht möglich, eine ausreichende Menge Biomasse im Reaktor zu halten, welche eine effektive Behandlung mit guten CSB-Ablaufwerten ermöglicht (Bérubé et al., 2006). Aufgrund des hohen Feststoffrückhaltevermögens sind Membranen ideal für eine Abwasserbehandlung bei niedrigen Temperaturen geeignet (Liao et al., 2006; Judd, 2006).
Copyright: | © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft |
Quelle: | 2009 - 37. Abwassertechnisches Seminar (Mai 2009) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 7,50 |
Autor: | Prof. Dr.- Ing. habil. Marc Wichern Univ.-Prof. Dr. Harald Horn Dipl.-Umw. Lourdes Bujalance M. Eng. David Martinez Dr.-Ing. Stefania Paris |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.