Emissionen aus der Vergärung von Bioabfällen

Vermeidung und Verminderung der Emissionen

Bei der Vergärung von Bioabfällen entstehen nennenswerte Frachten an organischen Stoffen (im wesentlichen Methan), Ammoniak und Lachgas. Die Emissionen folgender Betriebseinheiten wurden in einer ersten Studie für das Umweltbundesamt unterschieden und bilanziert:
· Anlieferung und mechanische Aufbereitung
· Vergärungsstufe mit Abpressung und Bereitstellung der festen Gärrückstände
· Offene Lagerung der flüssigen Gärrückstände
· Nachrotte bis zum Fertigkompost
Lachgas und Methan sind direkte Treibhausgase. Sie sollten daher im Behandlungsprozess minimiert werden. Eine Abscheidung im Biofilter findet im Gegensatz zum Ammoniak nicht statt. Ammoniak wird zwar abgebaut, es entsteht dabei aber unerwünschtes Lachgas. Zudem können Nitrifikationsprodukte das Biofilter schädigen. Eine saure Wäsche zur Ammoniakabscheidung bietet sich an. Insgesamt betragen die durchschnittlichen Emissionsfaktoren für Methan etwa 2.500 g/Mg und für Lachgas etwa 15 g/Mg bei der Produktion und Lagerung von frischen Gärrückständen. Schließt sich eine Nachrotte an, steigen die Faktoren im Mittel auf 3.700 g/Mg für Methan und 120 g/Mg für Lachgas an. Das CO2-Äquivalent ist in dem Fall von Fertigkomposterzeugung mit 130 kg/Mg anzusetzen. Die Beiträge sind einzelnen Betriebseinheiten zugewiesen.



Copyright: © VKU Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit VKS - Landesgruppe Baden-Württemberg
Quelle: 71. Landesgruppen und Fachtagung (Juli 2010)
Seiten: 14
Preis: € 7,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Carsten Cuhls
Dipl.-Ing. Birte Mähl
Dr. Joachim Clemens
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.

Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.