Nanofiltration und Niederdruckumkehrosmose zur Trinkwasseraufbereitung in Deutschland

In der öffentlichen Wasserversorgung in Deutschland ist seit dem Jahr 2005 eine steigende Nachfrage nach Nanofiltrations- und Niederdruckumkehrosmose- Anlagen (NF/LPRO - NanoFiltration / Low Pressure Reverse Osmosis) zur zentralen Enthärtung und Entsalzung zu verzeichnen. Die dabei genutzten Rohwässer weisen mit ca. 500 bis 1.500 mg/l TDS einen wesentlich geringeren Salzgehalt im Vergleich zu Meerwasser aus. Daraus resultieren vergleichsweise geringere osmotische Drücke.

Umkehrosmoseanlagen (RO - Reverse Osmosis) werden seit mehreren Jahrzehnten zur Entsalzung von Meerwasser eingesetzt. Aus dem relativ hohen Salzgehalt des Meerwassers von ca. 30.000 bis 50.000 mg/l TDS (Total Dissolved Solids) resultiert ein entsprechend hoher osmotischer Druck. In der Praxis wird das Rohwasser (Feed) auf einen Druck von z. B. 60 bar gehoben, woraus ein Energieverbrauch von etwa 2-3 kWh/m3 resultiert. Die NF/LPRO-Anlagen in Deutschland arbeiten hingegen meist mit etwa 5-12 bar. Auf Grund der unterschiedlichen Zusammensetzung des Feed liegen in den Konzentraten aus RO-Anlagen zur Meerwasserentsalzung wesentlich höhere Salzgehalte im Vergleich zu NF/LPRO-Anlagen vor. Insofern sind NF/LPRO-Anlagen im Vergleich zu ROAnlagen u. a. in Hinblick auf Energieverbrauch sowie auf Konzentratanfall und -zusammensetzung unterschiedlich zu bewerten.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06 - 2010 (Juni 2010)
Seiten: 7
Preis: € 4,00
Autor: Dr.-Ing. Uwe Müller
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'