Die energetische Wandlung von Biomasse in elektrischen Strom sowie in Wärme und Kälte wird in zahlreichen Staaten gefördert. Verglichen mit anderen erneuerbaren Energien (wie z. B. Sonne oder Wind) ist Biomasse in ihrem Nutzungskreislauf nur CO2-neutral, nicht aber CO2-frei. Ihre thermo-chemische Konversion erlaubt neben der Umwandlung in elektrischen Strom auch die Bereitstellung von Vor- wie Zwischenprodukten für die chemische Industrie ('Bio Refinery'). Weiterhin befindet sich der Bereich der thermo-chemischen Nutzung von Biomasse im Wettbewerb mit der fermentativen Nutzung hin zu Biogas oder Ethanol.
Gegenwärtig gibt es sehr ambitionierte Pläne zum Aufbau einer sicheren und umweltfreundlichen Energieversorgung. In diesem Zusammenhang kann Biomasse als Teil eines geschlossenen Kohlenstoffkreislaufes eine wichtige Rolle spielen. Die Nutzung von Biomasse wird hierbei kein Allheilmittel sein, sie kann aber ein wichtiges grundlastfähiges Element in einem zukünftigen Energiemix darstellen. Die Schlüsselvoraussetzung hierfür ist die Erforschung, Entwicklung und der Bau entsprechender Verbrennungs-, Vergaser- oder Pyrolyse-Anlagen, die den jeweiligen Energiebedarfsumständen wie auch der Biomasseverfügbarkeit einer Region angemessen Rechnung tragen. Die - verglichen mit fossilen Energieträgern - relativ geringe Energiedichte der Biomasse setzt hierbei wichtige Rahmenbedingungen für das Design solcher Anlagen, die hierbei nicht aus den Augen verloren werden dürfen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 22. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2010 (April 2010) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 2,50 |
Autor: | Professor Dr. rer. nat. Frank Behrendt |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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