Die neuen Treiber der Fortentwicklung der Abfallwirtschaft sind Knappheiten, die aus dem Missverhältnis zwischen Vorräten und Bedarf entstehen. Die Hoffnung, dass die Mechanismen des Marktes durch Preissteigerungen zu einem sorgsameren Umgang mit knappen Rohstoffen führen würden, hat sich kaum erfüllt. Zu kurzlebig sind die Preisanstiege, als dass sich strukturelle Änderungen in der Produktion rechnen würden. Gleichzeitig setzt sich die Erkenntnis durch, dass die bisherige Wirtschaftsweise langfristig keinen Bestand haben kann - die Endlichkeit der vorhandenen Rohstoffe ist trotz noch unbekannter Vorkommen und trotz optimierter Gewinnungstechniken unabdingbar begrenzt.
Zusätzlich ist das herrschende Wohlstandsgefälle zwischen den Gesellschaften in einer zunehmend vernetzten Welt nicht zukunftsfähig. Das wirtschaftliche Aufholen der weniger entwickelten Länder wird in jedem Falle eine deutliche Nachfragesteigerung auf den Rohstoffmärkten auslösen. Wir befinden uns am Anfang eines Weges hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem, auf dem wir die ersten Schritte bereits gegangen sind. Unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit muss sich die bisherige Hierarchie der Rohstoffversorgung - zunächst Zugriff am Weltmarkt sichern, den heimischen Abbau fördern, schlussendlich Effizienz und Recycling steigern - umkehren. Eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung muss die Idee des Gebrauchs statt eines Verbrauchs von Ressourcen als Prinzip aller Produktion anwenden. Die Konsequenzen für den gesamten Lebenszyklus von Rohstoff nutzenden Wirtschaftsaktivitäten sind erheblich - auch hier sind Brücken zu bauen, die beund überschritten werden müssen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 22. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2010 (April 2010) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Mechthild Baron Prof. Dr. Mario Mocker Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich |
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