Seit Längerem wird von Behörden, aber auch Wasserwerkern eine Verträglichkeit der geothermischen Nutzung des Untergrundes mit den Belangen des Grundwasserschutzes angemahnt. Entsprechende Kontrollmöglichkeiten geothermischer Sonden fehlten bisher, sodass immer wieder Zweifel an deren sachgerechter Abdichtung aufkommen. Dem Wasserwerker war es auch bisher kaum zu vermitteln, dass seine neu errichteten Brunnen oder Grundwassermessstellen einer akribischen Kontrolle mittels bohrlochgeophysikalischer Messungen unterzogen wurden, im Umfeld aber Erdwärmesonden mit Teufen bis 100 Meter und tiefer ohne adäquate Kontrolle installiert werden. Im Artikel wird ein erster möglicher Ansatz zur Überprüfung von flachen Geothermiesonden beschrieben.
Die flache Geothermie hat in den letzten Jahren in Deutschland einen merklichen Aufschwung erlebt, bietet sie doch bei richtiger Planung und Ausführung die Möglichkeit der Kostenersparnis bei der Heizung und Kühlung von Gebäuden durch Nutzung einer regenerativen Energiequelle. Spektakuläre Schadensfälle haben wiederum auch dazu geführt, dass die Flachgeothermie in die Schlagzeilen geraten ist. Ein Problem oberflächennaher Geothermiebohrungen besteht zudem darin, dass es sich überwiegend um kostengünstige Spülbohrungen handelt, die eine den Erfordernissen entsprechende Probenansprache weitestgehend ausschließt oder zumindest erschwert. Entsprechende bohrlochgeophysikalische Messungen in Aufschlussbohrungen vor Ausbau zur Erdwärmesonde zeigen, dass zwischen der geologischen Schichtenfolge nach Spülprobenauslage und der tatsächlichen Schichtenfolge, durch die Bohrlochgeophysik ermittelt, ganz erhebliche Diskrepanzen bestehen können
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2010 (Mai 2010) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Geol. Karsten Baumann |
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