Vorversuche an Verpressmaterialien für Erdwärmesonden zum mechanisch-hydraulischen Verhalten bei Frost/Tau-Wechseln

Das beim Bau von Erdwärmesonden einzusetzende Verpressmaterial hat im Wesentlichen zwei Aufgaben zu erfüllen: den möglichst unbeeinflussten Wärmeübergang von der Sonde zum umgebenden Erdreich zu sichern sowie die hydraulisch wirksame Sperrfunktion durchteufter, bindiger Horizonte wieder herzustellen. Beschrieben wird ein Versuchsverfahren, mit dem die Durchlässigkeit des Verpressmaterials auch bei mehrfachen Frost/Tau- Wechseln geprüft werden kann und dabei weitestgehend an bereits eingeführte, bodenmechanische Laborversuche angelehnt ist.

Beim Betrieb von Erdwärmesonden in Kombination mit Wärmepumpen kann bei Verwendung von Wasser-Glykol-Mischungen als Wärmeträgermedium dessen Temperatur unter den Gefrierpunkt des Grundwassers absinken, sodass das Verpressmaterial und ggfs. der umgebende Boden gefrieren (Abb. 1). Dabei liegt ein instationärer Wärmetransport vor, bei dem sich die Vorlauftemperatur und damit der Temperaturverlauf im Verpressmaterial und im Nahbereich des umgebenden Bodens zeitlich ändern. Beim chemischen Abbindeprozess zementgebundener Verpressmaterialien spielt auch die zeitlich veränderliche Abbindewärme eine Rolle. Bei Frost/Tau-Wechseln können sich die hydraulischen Eigenschaften des Verpressmaterials ändern. Infolge von Gefrierprozessen können Volumenänderungen im Verpressmaterial und im umgebenden Boden auftreten. Die Ausdehnung und eine eventuell damit einhergehende Risbbildung bzw.Erhöhung der Wasserdurchlässigkeit wird durch die Radialspannung infolge des Erddrucks beeinflusst.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 05 - 2010 (Mai 2010)
Seiten: 6
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Geol. Ingrun Albrecht
Dipl.-Ing. Dipl.-Geol. Dr. Jens Frank
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.