Die energetische Verwertung von Faulgas aus der anaeroben Schlammbehandlung auf Kläranlagen hat eine lange Geschichte. Im Laufe der Zeit hat sich die Nutzung von Faulgas vom gesicherten Abfackeln über reine Wärmeerzeugung oder Direktantrieb von Maschinen hin zur Erzeugung von Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken oder Gasturbinen verändert. Häufig kann die Wärme jedoch nicht vollständig vor Ort genutzt werden. Nun wird ein neues Kapitel hinzugefügt: die Aufbereitung von Faulgas zu Biomethan und Einspeisung in das örtliche Gasnetz.
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (kurz EEG) und der Gasnetz-Zugangsverordnung (kurz GasNZV) sollen insbesondere die Aufbereitung von Biogas und die Einspeisung als Biomethan in das Erdgasnetz gefördert und erleichtert werden und so ein Beitrag zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien in Deutschland geleistet werden. Hintergrund ist der ehrgeizige Plan der Bundesregierung, bis 2020 20 Prozent des Primärenergiebedarfs aus regenerativen Quellen zu decken. Aufbereitetes Biomethan besitzt die gleichen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wie Erdgas und kann mit Hilfe des vorhandenen Erdgasnetzes als Speicher und Transportweg überall eingesetzt werden. Denkbar ist die Nutzung in privaten Heizungsanlagen oder kleineren Blockheizkraftwerken bis hin zum Einsatz in hocheffizienten wärmegeführten Gaskraftwerken, in denen sogar durch Abtrennen und Speichern von CO2 Untertage-CO2-Senken geschaffen werden können.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2010 (Mai 2010) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Hendrik Schurig Dipl.-Ing. Arnold Schäfer |
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