Wir haben in Deutschland 67 Abfallverbrennungsanlagen, in denen jährlich rund 19 Millionen Tonnen verbrannt werden können. In diesen Anlagen werden hauptsächlich Restabfälle aus Haushalten und Gewerbe, aber auch heizwertreiche Fraktionen aus anderen Quellen energetisch verwertet. Von 64 untersuchten Anlagen zur thermischen Behandlung und energetischen Verwertung von Abfällen produzieren 44 Anlagen sowohl elektrischen Strom als auch Wärme, neun Anlagen nur elektrischen Strom, weitere neun Anlagen geben ihre gesamte Dampfproduktion an externe Nutzer ab, das sind in der Regel Kraft- oder Heizwerke, und zwei Anlagen produzieren ausschließlich Fernwärme.
Von den Anlagen in Deutschland werden rund fünf Millionen MWh Strom und etwa fünfzehn Millionen MWh Fernwärme pro Jahr produziert. Zusätzlich werden in unterschiedlichen Anlagen - in Ersatzbrennstoff-Kraftwerken, Zement- und Kohlekraftwerken - Ersatzbrennstoffe energetisch verwertet. In Deutschland sind zurzeit 30 Ersatzbrennstoff-Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von etwa 4,2 Millionen Tonnen pro Jahr in Betrieb. Dies entspricht einer energiebezogenen Kapazität von etwa 53 PJ/a und einer Feuerungswärmeleistung von etwa 1.900 MW. In diesen Kraftwerken werden außer Ersatzbrennstoffen häufig auch Industrieabfälle mitverbrannt. Die Kapazität für Ersatzbrennstoffe aus Siedlungs- und Gewerbeabfällen liegt bei 3,6 Millionen Tonnen pro Jahr.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Plannung und Umweltrecht 4 (2010) (Januar 2010) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky |
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