Die Produktion und Nutzung von Biogas ist aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten (Wärme, Strom, Gasnetzeinspeisung, Kraftstoff) zur Vermeidung von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und zur Sicherung der Ressourcen- und Energieversorgung von besonderem Interesse.
In Folge der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) 2004 und der darin vorgesehenen Vergütungsregelungen für die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen hat sich zwischen 2000 und 2007 die installierte elektrische Leistung von landwirtschaftlichen Biogasanlagen in Deutschland versechsfacht. In diesen Anlagen werden zurzeit hauptsächlich Gülle als Grundsubstrat und Mais als Co-Substrat in Nassfermentationsverfahren vergärt. In Folge dessen hat sich innerhalb von drei Vegetationsperioden die Anbaufläche für Energiepflanzen verzwanzigfacht. Allein die Anbaufläche von Energiemais hat sich 2006 gegenüber 2005 um 92.000 ha auf 162.000ha ausgedehnt. Das entspricht einer Steigerung von 135%. Die damit verbundene steigende Flächenkonkurrenz zwischen Lebensmittel-, Futtermittel- und Energiepflanzenerzeugung birgt Gefahren für Natur und Umwelt. Um eine naturverträgliche Biogasproduktion zu gewährleisten, muss sich die Bereitstellung der Energiepflanzen am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 3. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2009) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Telse Vogel Prof. Dr.-Ing. Matthias Ahlhaus |
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