Fortschritte in Wissenschaft und Technik ergaben sich in der Vergangenheit häufig als Folge von Fortschritten in der physikalischen und chemischen Messtechnik. Die Thermodynamik als Ideengebäude entwickelte sich im 19. Jahrhundert auf der Basis präziser thermochemischer Experimente, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts durch die Entwicklung der Wägetechnik, der Thermometrie und der Kalorimetrie zuverlässige Ergebnisse lieferten.
Auch heute noch ist die Kalorimetrie, speziell die Verbrennungskalorimetrie, eine Basistechnik für die Weiterentwicklung leistungsfähiger Computerprogramme zur Vorhersage der Eigenschaften unbekannter oder unzugänglicher Moleküle. Mit Hilfe dieser sogenannten moleküldynamischen ab-initio Methoden kann insbesondere die räumliche Anordnung der Atome in einem Molekül und der jeweilige Energiegehalt berechnet werden. Die Molekülgeometrie mit dem geringsten Energiegehalt entspricht dann auch der stabilsten Struktur des Moleküls, wie sie in der Natur vorkommt. Eine ähnliche Anwendung findet die Verbrennungskalorimetrie bei der Ermittlung der Eigenschaften von Molekülgruppen, die mit der Gruppenbeitragsmethode die Vorhersage der Eigenschaften unbekannter Moleküle mit ähnlichen Molekülgruppen erlaubt.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 3. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2009) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Stefan M. Sarge |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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