Die Wasserwirtschaft in der DDR war wie der gesamte Staatsaufbau zentralistisch strukturiert. Das Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (MUW) mit Sitz in Berlin bestimmte als oberste Wasserbehörde die politische, wirtschaftliche sowie fachliche Ausrichtung in diesem Wirtschaftszweig. Nach Auflösung des Amtes für Wasserwirtschaft erfolgte 1972 der Zusammenschluss von Umweltschutz und Wasserwirtschaft in einem Ministerium.
Anders als die kommunalisierte Wasserwirtschaft in den alten Bundesländern wurde die Wasserwirtschaft in der DDR in einem hohen Maße zentralisiert verwaltet und betrieben. Es gab nach Flussgebieten gegliederte Direktionen für die Bewirtschaftung des Grund- und Oberflächenwassers sowie volkseigene Großbetriebe für die Absicherung der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Diese an sich günstigen Voraussetzungen für eine sichere und nachhaltige überregionale Wasserwirtschaft konnten jedoch vor dem Hintergrund der sozialistischen Planwirtschaft ihre Wirkung nicht entfalten. Das relativ hohe fachliche Niveau, mit dem Wasserwirtschaft und Wasserbau in der DDR betrieben wurden, resultiert ganz wesentlich aus den massiven Eingriffen in den naturbedingt sehr angespannten Wasserhaushalt in Ostdeutschland. Dieses verlangte nahezu überall eine hochqualifizierte effiziente Wasserbewirtschaftung. In diesem Beitrag wird nicht die Wasserwirtschaft der DDR im Einzelnen aufgearbeitet und bewertet, sondern die Sichtweise des Autoren als einem der Protagonisten unter vielen wiedergegeben.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 01 / 2010 (Februar 2010) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Jens Peters |
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