Das bifa Umweltinstitut untersucht die Nutzung von Fernwärme aus Müllverbrennungsanlagen (MVA) für die Erzeugung von Kälte. Die Studie bietet einen umfassenden Blick auf die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Kältetechnik sowie auf thermisch betriebene Kälteerzeugung in der Praxis.
Bei der Müllverbrennung steht nicht nur die Beseitigung des Mülls im Vordergrund, sondern auch die Nutzung der Energie aus Dampf, Strom und Wärme. Mit der von den MVAs in Strom- und Fernwärmenetze eingespeisten Energie werden fossile Energieträger substituiert und somit CO2-Emissionen vermieden. Die in der Vergangenheit verstärkt ausgebauten Fernwärmenetze bei MVAs führen in der kalten Jahreszeit zu einer verbesserten Energieausnutzung. In den Sommermonaten nimmt der Absatz an Fernwärme jedoch deutlich ab, wodurch oftmals der energetische Wirkungsgrad der MVA eingeschränkt wird. Die Kälteerzeugung aus Wärme bietet einen guten Ansatz zur ökologisch sinnvollen Nutzung der Wärme. So kann auf effiziente Weise von mit Strom erzeugte Kälte substituiert werden.
Die Studie zeigt die Möglichkeiten bayerischer MVAs zur Kälteproduktion auf und bietet effektive Maßnahmen, die zu einer Steigerung der energetischen Effizienz von MVA beitragen können. Dargestellt werden die technischen und wirtschaftlichen Bedingungen des Einsatzes von thermisch angetriebenen Kältemaschinen, verfügbare Technologien zur zentralen und dezentralen Kälteerzeugung sowie des Transports von Kälte. Schließlich wird das Potenzial für die Anwendung dieser Techniken unter verschiedenen Rahmenbedingungen untersucht. Bislang werden über Fernwärmenetze bereits Absorptionskältemaschinen mit einer gesamten Leistung von knapp 15 MWh versorgt, ein Großteil davon allerdings in Dampfnetzen. Derzeit sind konkrete Bemühungen im Gange, thermisch getriebene Kältemaschinen in Heißwassernetzen zum Einsatz zu bringen, um die Netzauslastung zu erhöhen, allerdings nicht in dem Maße wie in der Studie hierfür Potenziale ermittelt wurden.
Copyright: | © bifa Umweltinstitut GmbH |
Quelle: | |
Seiten: | 61 |
Preis: | € 7,50 |
Autor: | Dipl.-Ing. (FH), Dipl. (FH), MBA Bernhard Hartleitner Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Klimaschutz durch die Europäische Menschenrechtskonvention?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Eine kritische Analyse der Klimaschutzurteile des EGMR
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'
Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.