Druckprüfungen von Erdwärmesonden (Teil 1)

Gemessen an der möglichen Anzahl der Prüfdurchgänge stellt die Druckprüfung ein wesentliches Element der Qualitätssicherung beim Bau von Erdwärmesondenanlagen dar. In Teil 1 sollen insbesondere das Regelwerk und die sich daraus ergebenden Prüfbedingungen und Prüfzeitpunkte, in Teil 2 die derzeit gängige Praxis bei der Durchführung sowie die im Entwurf erschienene SIA 384/6 in Bezug auf Druckprüfungen kritisch betrachtet werden.

Derzeit wird der überwiegende Anteil an Erdwärmesonden aus dem PE-Rohrmaterial PE 100 SDR 11 gefertigt. Für die Überprüfung von PE-Rohrleitungen hinsichtlich ihrer Dichtigkeit gab es bereits seit 1975 mit der DIN 4279-7 eine erste Prüfvorschrift. 1994 wurde diese durch die DIN V 4279-7 ersetzt [1]. Da der Werkstoff PE ein sehr spezielles Materialverhalten - insbesondere bei  Druckbelastungen und wechselnden Temperatureinflüssen - aufweist, musste die Prüfvorschrift immer wieder den neuen Erkenntnissen angepasst werden, auch aufgrund vielfältiger Kritik aus der Praxis bezüglich der Durchführbarkeit unter Baustellenbedingungen [2].PE-Rohrleitungen reagieren bei Beaufschlagung mit Druck visko-elastisch, d. h. das Rohrvolumen nimmt druckabhängig zu und führt so zu einem Druckabfall im System. Zusätzlich kann dieses Materialverhalten durch Temperatureinflüsse mehr oder weniger stark beeinflusst werden. Eine weitere Problematik stellt die unabdingbare Prüfbedingung dar, dass die zu prüfende Rohrleitung luftfrei sein muss. Luft im Prüfabschnitt führt zu falschen Ergebnissen, die eine scheinbare Undichtigkeit anzeigen oder in einzelnen Fällen sogar eine kleine Undichtigkeit überdecken können. So entwickelte sich über die Jahrzehnte ein vergleichsweise kompliziertes Prüfverfahren, das dem speziellen Materialverhalten Rechnung tragen und dabei möglichst verlässliche Aussagen liefern soll.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 02 - 2010 (Februar 2010)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Brunnenbauermeister David Urban
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.