Wer sich zuerst bewegt, hat verloren - Alternative Antriebe in der Entsorgungswirtschaft sind Fehlanzeige

Umweltfreundliche, leise und schadstoffarme Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben sind auf deutschen Straßen noch Mangelware. Auch die Aufforderung der privaten Entsorgungswirtschaft an die Hersteller, Hybrid-Fahrzeuge zumindest zur Erprobung bereitzustellen, blieb bisher ungehört. Über die Gründe sprach das ENTSORGA-Magazin mit Matthias Raith, bis Ende Oktober noch Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE).

Foto: M. BoeckhENTSORGA-Magazin: Herr Raith, warum gibt es in Deutschland so wenige moderne Lkw mit schadstoffarmen Antriebstechniken?
Im Pkw-Bereich gibt es ja einiges.
Matthias Raith: Die Hersteller bauen das, was vom Markt verlangt wird. Lkw sollen gemeinhin Güter von A nach B transportieren und das möglichst schnell und billig. Da ist ein Lkw mit Hybrid-Antrieb nicht wettbewerbsfähig. In Volllast fahren Lkw sowieso mit Diesel. Und wenn der Hybrid dann in der Anschaffung noch mehr kostet als der normale Lkw der Konkurrenz, dann ist er für den üblichen Nahund Fernverkehr in Deutschland nicht attraktiv.
ENTSORGA: Es geht ja eigentlich nicht nur um Hybrid, sondern allgemein um alternative Antriebe. Städte in Schweden sind in Europa führend und verlangen Biogas-Antriebe für Lkw.
Raith: Das hängt mit dem Verkehrsaufkommen zusammen. LPG Flüssiggas ist in Deutschland zu teuer. CNG, also Erdgas...
Unternehmen, Behörden, Verbände: Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft BDE,
Autorenhinweis: Martin Boeckh, Heinz-Wilhelm Simon, Berlin
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: November/Dezember 2009 (November 2009)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
Heinz-Wilhelm Simon
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.