Verfahrensbeschreibung der Perkolation mit anlagentechnischer Erläuterung und Vergleich mit anderen Anlagen
Die TU Braunschweig, Abteilung Abfallwirtschaft, bearbeitet seit 2000 Forschungsprojekte zur Perkolation. Es handelt sich dabei um ein zweistufiges, zweiphasiges biologisches Behandlungsverfahren für Abfälle. Mit der mechanisch-biologischen Vorbehandlung von Abfällen können je nach Anwendungsfall die folgenden Ziele verfolgt werden: Die Vorbehandlung von Restabfällen vor der Deponierung, die Vorbehandlung von Restabfällen vor der thermischen Behandlung oder der energetischen Verwertung sowie die Stoffstromtrennung. Die Vorgaben der Abfallwirtschaft erfordern dabei zunehmend flexible und stoffstromspezifische Entsorgungslösungen, die an die jeweiligen und zum Teil sich ändernden Rahmenbedingungen anpassbar sind. Dies umfasst die zu behandelnden Massenströme ebenso wie das Behandlungsziel. Eine Neuentwicklung ist das Perkolationsverfahren. Es besteht aus einer Aufbereitung – der Perkolation – sowie einer nachgeschalteten Vergärung. In der Perkolation wird der Abfall unter Zugabe von Prozesswasser ausgewaschen und hydrolysiert. Dadurch soll die anaerobe Verfügbarkeit der organischen Substanz erhöht und damit die spezifische Gasproduktionsrate gesteigert werden. Der Feststoff wird nach Durchlauf des Perkolators entnommen und über eine Schneckenpresse entwässert. Er kann entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen nachbehandelt und konfektioniert werden. Das mit vergärbarer Organik beladene Prozesswasser wird einem Vergärungsreaktor zugeführt, in dem die organischen Komponenten anaerob zu Biogas und Bakterienmasse umgesetzt werden. Die bisher vorliegenden Ergebnisse belegen das Potenzial des Verfahrens. Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Bilanzierung der Perkolation der ISKA®-Anlage in Buchen zusammengefasst.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 15. Kasseler Abfallforum-2003 (April 2003) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 9,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Heike Santen Dr. Hubert Seifermann |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.