Die Vermehrung von Pseudomonas aeruginosa (P. a.) in 'sauberen' Wässern wie Aqua bidest, demineralisiertem Wasser oder speziell auch im Trinkwasser wird immer wieder mit dem besonders niedrigen Nährstoff bedarf von P. a. erklärt [1-3]. Die ersten Beobachtungen über das Wachstum von P. a. bei niedrigem Nährstoff angebot stammen aus der Zeit Ende der 60er-/Anfang der 70er- Jahre [4-8]. Diese Beobachtungen und entsprechende experimentelle Untersuchungen haben dazu geführt, dass Kontaminationen des Trinkwassers und speziell die Vermehrung von P. a. in Trinkwasserversorgungssystemen als nicht oder nur sehr schwer beeinflussbar eingestuft werden. Anstatt die Quelle für die Vermehrung von P. a. zu ermitteln und zu beseitigen, wird das Trinkwasser desinfiziert oder es werden endständige Sterilfilter installiert [9].
Das Vorkommen von Pseudomonas aeruginosa in nährstoffarmen Wässern, wie z. B. Trinkwasser, wird immer wieder mit dem besonders geringen Nährstoffbedarf von P. a. begründet. P. a. besitzt jedoch die gleichen grundlegenden Stoffwechselaktivitäten wie andere Mikroorganismen auch. Ein wichtiger Unterschied zu vielen anderen Mikroorganismen besteht allerdings darin, dass P. a. viele verschiedene Stoffe abbauen und verwerten kann. Darunter sind auch wasserunlösliche Stoffe wie z. B. langkettige, gesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffe (Paraffine) oder oberflächenbenetzende Substanzen wie Tenside. Sie werden von P. a. an der Grenzfläche zum Wasser aufgenommen und abgebaut. Auf Oberflächen kommt es zu einer Vermehrung von P. a., obwohl das Wasser ggf. frei oder arm an organischen Nährstoffen ist. Die auf der Oberfläche herangewachsenen P. a. werden ins Wasser abgegeben und auch dort nachgewiesen.
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | GWF 12/2009 (Dezember 2009) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 4,00 |
| Autor: | Professor Dr. med. Dirk Schoenen |
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