Nachsortierung getrockneter Siedlungsabfälle - Chancen und Möglichkeiten

Nasser Hausmüll lässt sich erfahrungsgemäß nicht gut sortieren. Um sowohl Wert- als auch Störstoffe aus der Hausmülltonne zu gewinnen, wurde im April 2009 ein Großversuch in Mertesdorf bei Trier gestartet, bei dem zuvor getrockneter Hausmüll sortiert wird. Im Rahmen des mit mehr als einer Million Euro budgetierten Versuchs werden bis Mai 2010 aus 30.000 Tonnen Abfall Wertstoffe wie Papier, Pappe und Karton, Metalle sowie vor allem Kunststoffe aussortiert.

Das Besondere: Die Abfälle werden zuvor durch Mikroorganismen auf 50 °C erwärmt. Innerhalb von sieben bis zehn Tagen werden der Ausgangsmasse rund 33 Gewichtsprozent insbesondere als Feuchtigkeit entzogen.Unter wissenschaftlicher Begleitung wird analysiert, in welchem Umfang und in welcher Qualität verwertbare Abfälle aus dem getrockneten Restmüll gewonnen werden können. Gleichzeitig soll der verbleibende, nicht werkstofflich verwertbare Abfall möglichst wenige Störstoffe wie z.B. Chlor enthalten, um die Vermarktungsmöglichkeiten des Ersatzbrennstoffes zu erhöhen und diesen auch in traditionellen Kraftwerken einsetzen zu können. Das aktuelle Aufbereitungsprojekt wird mit rund 500.000 Euro vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz sowie den beteiligten Technologiefirmen unterstützt. Die verbleibenden Aufwendungen werden vom Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) getragen.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: 87. Abfallwirtschaftliches Kolloquium (November 2009)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Dr. Maximilian-G. Monzel
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.