Eine stofflich energetische Verwertung von Biomasse im regionalen
Bereich muss von mindestens drei Seiten beleuchtet werden. Zunächst
stellt sich die Frage nach der Regionalität. Eine regionale Erzeugung
von Energie und Stoffen ermöglicht die Einsparung von Bereitstellungsenergie, die bei der Versorgung aus fossilen Quellen bis zur eigentlichen regionalen Bedarfsstelle schon verloren ging.
Dies macht im Energiebereich immerhin ein Drittel des Energiegehaltes von Rohstoffen aus unabhängig davon, ob man von Uran, Erdgas, Öl oder Kohle ausgeht (Quelle RWE). Als nächstes ist zu beleuchten, ob es sinnvoll ist Biomasse zu verwerten. Die stofflich energetische Versorgung auf Basis von Rohöl führt bekanntermaßen zur Erhöhung der CO2 Konzentration in der Atmosphäre und in Folge dessen zur Verstärkung der Erderwärmung mit unkalkulierbaren Reaktionen des Klimas. Rohöl ist jedoch nichts anderes als Biomasse, die vor Millionen von Jahren dem biologischen Kohlenstoffkreislauf entzogen wurde. Deshalb ist es durchaus richtig, Biomasse als stofflich energetischen Rohstoff zu nutzen. Erfolgt dessen Herstellung nachhaltig, ist die Nutzung des Rohstoffs Biomasse Kohlendioxid neutral. Dabei ist es unerheblich, wie groß die Menge an Biomasse ist, die man verwertet, wenn sichergestellt ist, dass im Folgejahr die analoge Masse an Kohlendioxid wieder durch Pflanzen resorbiert und zu neuer Biomasse aufgebaut wird.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | Abfalltage 2006 (Juni 2006) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Walter Trösch |
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