Grundsätzlich stellt sich die Verpackungsordnung als Erfolggeschichte dar - flächendeckende Sammelstrukturen, technisch anspruchsvolle Sortieranla-gen und über Jahre aufgebaute Verwertungsstrukturen gewährleisten ein im europäischen und weltweiten Vergleich sehr hohes Recyclingniveau. Gleichzeitig ist der Bürger weiterhin bereit, bei der notwendigen Mülltren-nung mitzuwirken, was für alle Beteiligten an hohes Maß an Verantwortung impliziert.
In den letzten Jahren sind jedoch strukturelle Schwächen des Regelungs-ansatzes immer deutlicher geworden, die auch die 5. Novelle der Verpa-ckungsverordnung nicht beseitigt hat. So wird das Trittbrettfahrerproblem nicht grundlegend gelöst, sondern allenfalls geringfügig entschärft. Die Komplexität der Verordnung erschwert rechtstreues Verhalten der Verpflich-teten und macht sie auf Seiten der Verwaltung in weiten Bereichen nicht administrierbar. Die Trennung von kommunaler Entsorgungszuständigkeit für den Hausmüll und privater Organisationsverantwortlichkeit der Verpa-ckungsentsorgung führt zu einer Fülle praktischer Schwierigkeiten bei sach-gerechter Abstimmung der Systeme vor Ort und deren Weiterentwicklung im Rahmen einer Stoffstrombetrachtung sowie zu ständigen politischen Konflikten. Das Instrument der Gemeinsamen Stelle muss als gescheitert angesehen werden.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 8. Würzburger Verpackungsforum-2009 (Oktober 2009) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Walter Hartwig |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.