Auf Grund von verschärften gesetzlichen Rahmenbedingungen wird die Entsorgung von Reststoffen aus Berghütten problematisch und die Behandlung vor Ort zunehmend bedeutsamer. Verfahren zur Behandlung von Reststoffen ermöglichen die Reduzierung des Volumens und den Abbau von Nährstoffen. Bei der Planung und der Auslegung von Anlagen müssen die besonderen Rahmenbedingungen alpiner Extremlagen berücksichtigt werden.
Der Deutsche Alpenverein (DAV) unterhält ca. 340 allgemein zugängliche Hütten vom Tiefland bis in die nivale Stufe. 58 % davon sind Berghütten mit einfacher Ausstattung, die nur in Ausnahmefällen mit mechanischen Hilfen erreichbar sind und meist über der Waldgrenze liegen. Die Ver- und Entsorgung für diese Hütten ist erschwert nur über lange Fahrwege bzw. oftmals nur mit Hubschrauber oder Materialseilbahn möglich. Neben den klimatischen Bedingungen ist daher auch die Auswahl geeigneter Abwasserreinigungs- und Reststoffbehandlungssysteme unter diesen Gesichtpunkten zu betrachten.
Reststoffe sind nach [1] die bei der Abwasserreinigung anfallenden und abgetrennten Inhaltstoffe in unterschiedlicher Form und Konsistenz. Sie wurden bisher meist im Hüttenumfeld ausgebracht, was lokal die Vegetation verändern kann, örtlich ein hygienisches Gefährdungspotenzial birgt und in sensiblen Lagen die Qualität vorhandener Wasserressourcen beeinträchtigen kann. Wegen dieser Vorbehalte und den verschärften gesetzlichen Regelungen zur Klärschlammausbringung [2] wird die Entsorgung, der Reststoffe ins Tal immer häufiger angeordnet.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 03/2009 (März 2009) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Falk Schoenherr Michael Schön Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Wett Univ. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert |
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