Biozide sind unverzichtbar für den hohen Gesundheits- und Hygienestandard unserer Gesellschaft. Sie sichern und verbessern die Qualität von Produkten und industriellen Prozessen. Als Desinfektionsmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel schützen sie vor gefährlichen Krankheiten bzw. ihren Überträgern, und sie werden zum Schutz leicht verderblicher Materialien eingesetzt.
Durch die jetzige Ausgestaltung der Biozid-Produkte-Richtlinie 98/8/EG sind viele für einen effizienten Gesundheits-, Umwelt- und Materialschutz benötigten Wirkstoffe und Biozidprodukte bereits weggefallen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die bestehenden Anforderungen der Richtlinie viel zu aufwendig, zu komplex und zu kostenintensiv sind. Die Kommission hat am 12. Juni 2009 ihren Vorschlag für eine Biozid-Produkte-Verordnung vorgelegt. Von der dadurch gestarteten Revision der EU-Biozid-Gesetzgebung wird vor allem eine wesentliche Vereinfachung und Harmonisierung der Verfahren zur Wirkstoffüberprüfung und Produktzulassung sowie der diesbezüglichen Anforderungen erhofft. Leider enttäuscht der vorgelegte Vorschlag insbesondere in dieser Hinsicht. Um zu erläutern, wo die Ursachen der Probleme liegen, werden in dem vorliegenden Hintergrund- und Positionspapier zunächst in den Abschnitten II und III die Entwicklung der Biozid-Produkte-Richtlinie 98/8/EG sowie die Erfahrungen bei der bisherigen Umsetzung erläutert. Vor diesem Hintergrund wird im Abschnitt IV der Verordnungsvorschlag der Kommission ausführlich analysiert und bewertet. Gleichzeitig werden dabei Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Abschnitt V gibt einen Überblick über die nächsten Schritte im Gesetzgebungsverfahren.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
Quelle: | StoffR 04/2009 (Oktober 2009) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 25,00 |
Autor: | Dr. Alexander Grube Dr. Michael Lulei |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.