Altpapier im Wandel der Zeit

Im Bereich der Papierindustrie sind in den letzten Jahren große Veränderungen der Stoffströme infolge gesetzlicher Regelungen (VerpackV, Selbstverpflichtung der graphischen Papierhersteller, Verarbeiter, Druckfarbenhersteller etc.) sowie durch technische Weiterentwicklungen im Bereich der Altpapieraufbereitung, der Deinkingtechnologie und der Abwasserreinigung zu verzeichnen. Darüber hinaus zeichnet die Entwicklung des Altpapiermarktes und des Entsorgungsmarktes für die Entwicklung der letzten Jahre verantwortlich.

Die getrennte Sammlung von Altpapier wurde seit Anfang der 90er Jahre verstärkt ausgebaut. Musste bis 2002 noch Altpapier zur Versorgung der Papierfabriken importiert werden, so besteht ab 2003 ein Nettoexportüberschuss. Neben der haushaltsnahen Altpapiererfassung trug insbesondere die gewerbliche Altpapiererfassung zu dieser Entwicklung bei. Signifikante Unterschiede gibt es bei den kommunal erfassten Altpapiermengen zwischen den Bundesländern, wobei in den letzten Jahren ein gegenläufiger Trend zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern festzustellen ist. Der Anteil an Altpapier im Restabfall konnte kontinuierlich gesenkt werden. Dabei ist festzustellen, dass Potenziale zur weiteren getrennten Sammlung von Altpapier in einigen Kommunen nahezu ausgeschöpft sind. Die Qualität der gemischten Altpapiersammelware schwankt insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis Verpackungsaltpapier/Graphisches Altpapier stark.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 70. Symposium 2009 (September 2009)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski
Dipl- Ing. Thomas Kügler
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.