Nach wie vor steht die Abfallwirtschaft bei den Bürgerinnen und Bürgern hoch im Kurs. Die Abfallentsorgung soll komfortabel, einfach und kostengünstig sein. Der ordnungsgemäße Umgang mit den Abfällen wird als Selbstverständlichkeit erwartet. Bürgerinnen und Bürger sehen dabei grundsätzlich ihre Stadt, ihre Kommune, ihren Kreis in der Verantwortung. Treten Probleme zutage, wird nach der öffentlichen Hand als Gewährleister gerufen, selbst wenn Dritte, z. B. auf Grundlage der Verpackungsverordnung verantwortlich sind.
Die Erfahrungen, die in der Stadt Kassel mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Dienstleistern gemacht wurden, sind bedauerlicherweise sehr negativ. So war in einem gewissen Zeitrahmen ein von den dualen Systemen beauftragter privater Entsorger tätig, wobei vielfältige Probleme entstanden: Abfuhrtermine wurden nicht eingehalten, notwendiges Behälter- bzw. Sackvolumen nicht bereitgestellt, der zugesagte Vollservice fand nur unzureichend statt, öffentlicher Raum wurde als Bereitstellungsfläche genutzt etc.. Dies hat zu großem Unmut in der Bevölkerung und der Politik geführt (Junge, 2009). Diese negativen Erfahrungen einerseits, sowie andererseits der Eindruck, dass weitere Potenziale an verwertbaren jedoch bislang nicht genutzten Stoffen in den einzelnen Abfallfraktionen vorhanden sind, haben den Anstoß gegeben zu überlegen und zu prüfen, inwieweit ein vereinfachtes Abfallsammelsystem umgesetzt werden kann.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 70. Symposium 2009 (September 2009) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban |
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