Wasser war von Anfang an schon wegen seiner Eigenschaft als universelles Lösemittel in der Chemie wichtig. Es dauerte aber bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, bis die Chemie des Wassers systematisch untersucht wurde und die angewandten Aspekte der Wasserchemie in Form einer Fachgruppe ihren Einzug in die Organisationsstrukturen der deutschen Chemiker (jetzt GDCh) fanden. Die Fachgruppe Wasserchemie war schon bei der Gründung interdisziplinär aufgestellt und vereinigte Chemiker, Biologen, Hygieniker, Ingenieure und Verfahrenstechniker.
Die Wasserchemie gehört zu den Grundsäulen des Wasserfachs. Sie erlaubt das Erfassen und Begreifen der molekularen Zusammenhänge, der Wasserinhaltsstoffe bis in den Spurenbereich von einigen nmol pro Liter. Die interdisziplinäre Auslegung der Wasserchemie integriert die Mikrobiologie, die molekulare Biologie, die Hygiene und Toxikologie sowie die Ingenieurtechnik in ihren wasser- und gewässerrelevanten Ausformungen. Damit reichen die Arbeiten der Wasserchemie von der Grundlagenforschung bis zu angewandten Problemlösungen der Wassernutzung und Abwasserbehandlung. Der Beitrag gibt einen kurzen Abriss der mehr als 80- jährigen Entwicklung dieser Spezialdisziplin, identifiziert einige der dabei erkennbaren Glanzlichter und skizziert die zukünftige Bedeutung der Wasserchemie im Verständnis des sich ändernden Wasserkreislaufs und in einem integrierten Wassernutzungsmanagement nach den Kriterien der Nachhaltigkeit.
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | Jubiläumsausgabe (September 2009) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 7,00 |
| Autor: | Professor Dr. Dr. habil. Fritz H. Frimmel |
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