Hydrogeologie und Wassergewinnung: Rück- und Ausblick

Die Gliederung der Wasserversorgung folgt dem Weg des Wassers von der Wassergewinnung zur Wasseraufbereitung, zur Wasserspeicherung und Wasserverteilung [1]. Die Wassergewinnung wird in Deutschland über Brunnen, Quellfassungen und Talsperren sowie Seen (z. B. Bodensee) realisiert.

Der Bau von Wassergewinnungsanlagen folgt heute entgegen der früheren Bewirtschaftungsmethoden in den letzten 25 Jahren nicht mehr alleine mengenorientierten Maximen sondern auch der Zielsetzung, eine Fassungsanlage in ihrer Lebensdauer und bei der Standortwahl hydrogeologisch zu optimieren. Die Schnittstelle zum Grundwasserleiter und die unterschiedlichen Funktionen und Lebensdauer der Anlagenteile erfordern eine integrierte Betrachtung bei Planung, Bau und Betrieb von Wasserfassungsanlagen. Die Hydrogeologie als selbständige Teildisziplin der Geowissenschaften schuf wichtige Grundlagen zur Quantifizierung der Brunnenanströmung und der Grundwasserbeschaffenheit. Seit den frühen 1960er Jahren erarbeitet der DVGW als Folge der damals einsetzenden Normungsarbeiten technische Regeln für Wasserfassungen, die sowohl die Auslegung der technischen Funktionsteile als auch herstellungstechnische und betriebstechnische Aspekte des Brunnen- und Quellfassungsbau enthalten. Das heutige DVGW-Regelwerk 'Wasser' umfasst mit seinen Arbeits- und Merkblättern den anerkannten Stand der Technik und beschreibt in integrativer Form die technischen Zusammenhänge von Wassergewinnungsanlagen. Eine fachliche Anpassung der DVGW-Regeln ergibt sich durch den zunehmenden Kenntnisgewinn aus Brunnenbaupraxis und Forschung sowie aus den Möglichkeiten, die bekannten physikalischen Zusammenhänge und Funktionen der Bauteile am Brunnen zu quantifi zieren und mit numerischen Methoden zu beschreiben. So werden Planung, Bau und Betrieb von Brunnen für alle am Entstehungsprozess Beteiligten transparent und mit Hilfe moderner Technologien nachvollziehbar.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: Jubiläumsausgabe (September 2009)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Professor Dr. habil. Christoph Treskatis
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.