Die Zeit der umwälzenden Entwicklungen beim Kunststoffrecycling in Deutschland sind mittlerweile vorbei - so könnte man meinen. Bereits in den 1980er Jahren wurden erste, wirtschaftlich und technisch erfolgreiche Schritte zur Verwertung von Post-consumer-Kunststoffen durchgeführt. Was aus technischer Sicht heute als großer Schritt gewertet werden kann, hängt den Kunststoffrecycling-Aktivitäten heute noch immer in Teilen der öffentlichen Diskussion als Parkbank-Image nach.
Unter praxisrelevanten Gesichtspunkten zeichnet sich folgendes Bild ab: Die werkstoffliche Verwertung ist ein sinnvolles Instrument, um ausgewählte Bauteile wirtschaftlich und umweltrelevant vorteilhaft zu verwerten. Noch nicht vollständig gelöst ist die Identifikation und Ausschleusung verbotener Substanzen aus diesem Verfahrensweg. Prinzipiell sind bereits zahlreiche Möglichkeiten der Trennung und Aufbereitung auf molekularer Ebene verfügbar, die jedoch oft ihre technische Anwendbarkeit zeigen müssen: Entwicklungen wie das (thermische) Haloclean- oder das (solvolytische) Creasolv-Verfahren zielen auf eine Ausschleusung von Flammschutzmitteln aus dem Kunststoffstrom, sind jedoch noch nicht großtechnisch umgesetzt. Eine deutliche Steigerung der Verwertungsraten durch werkstoffliche Verfahren ist - gerade vor dem Hintergrund der verschärften Anforderung an die stoffliche Zusammensetzung - nicht zu erwarten, so dass andere Verfahren zum Einsatz kommen müssen.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Recycling und Rohstoffe 2 (2009) (September 2009) |
| Seiten: | 11 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Andreas Stolzenberg |
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