Die moderne Bioenergienutzung wird international sehr lebhaft diskutiert. In vielen Ländern entstehen Bioenergiestrategien aus verschiedenen politischen Motiven wie Klimaschutz, der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten oder der Schaffung von neuer Beschäftigung im ländlichen Raum. Kritiker entgegnen, dass der Anbau von Energiepflanzen Landnutzungskonkurrenzen verstärkt und global gesehen zur Nahrungsmittelknappheit, dem Verlust von Artenvielfalt, Wasserknappheit und Bodendegradation beiträgt und darüber hinaus
Emissionen aus Landnutzungsänderungen den Klimaschutzeffekt von Energiepflanzen zunichte machen.
Das globale Biomassepotential ist beträchtlich, seine Nutzung birgt jedoch große Risiken. Die Landnutzungskonkurrenz von Ernährung mit dem Anbau von Energiepflanzen und anderen Landnutzungsformen kann zu steigenden Nahrungsmittelpreisen und zukünftigen Konflikten um Land führen, was für etwa 1 Milliarde der ärmsten Menschen ein existenzielles Risiko ist. Die direkte oder indirekte Umwandlung von Primärwäldern oder Feuchtgebieten durch den Energiepflanzenanbau stellt ein Risiko für Natur- und Klimaschutz dar. Reststoffe verursachen weitgehend keine Emissionen aus Landnutzungsänderungen (i), vermeiden Landnutzungskonkurrenzen (ii), sind generell günstiger in der Anschaffung (iii) und weisen eine bessere Treibhausgasbilanz als Energiepflanzen auf (iv), weshalb ihr Einsatz als Biomasserohstoff zu bevorzugen ist.
| Copyright: | © OTH Amberg-Weiden |
| Quelle: | 5. Fachtagung Verfahren & Werkstoffe für die Energietechnik (Juni 2009) |
| Seiten: | 16 |
| Preis: | € 8,00 |
| Autor: | Prof. Dr. Jürgen Schmid Dipl.-Ing. Michael Sterner |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.
Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.