Abschätzung der Gesundheitsgefährdung durch Viren im Trinkwasser

Nach der in Deutschland geltenden Trinkwasserverordnung von 2001 [1] und entsprechend der Europäischen Richtlinie über die Qualität des Wassers für den menschlichen Gebrauch [2] darf Trinkwasser keine Krankheitserreger in Mengen oder Konzentrationen enthalten, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden. Um dies sicherzustellen, wird Wasser aus möglichst sicheren Vorkommen entnommen, durch verschiedene Aufbereitungsmaßnahmen gereinigt und erforderlichenfalls desinfiziert.

Sowohl aufgrund der epidemiologischen Situation als auch wegen der in der Trinkwasseraufbereitung angewendeten Verfahren erscheint der Schluss erlaubt, dass eine Verbreitung viraler Infektionen durch Trinkwasser in Deutschland bei Beachtung der gesetzlichen Vorschriften und der allgemein anerkannten Regeln der Technik nicht zu erwarten ist. Allerdings muss die Erkenntnis berücksichtigt werden, dass die Einhaltung der gesetzlichen mikrobiologischen Grenzwerte im aufbereiteten Wasser keine Garantie für ein in virologischer Hinsicht sicheres Wasser bietet. Daher darf sich die Kontrolle der Wasserqualität durch das Versorgungsunternehmen und die Aufsichtsbehörde nicht auf die routinemäßig erhobenen bakteriologischen Ergebnisse beschränken, sondern muss Informationen über die Rohwasserqualität und die Leistung der Aufbereitungsund Desinfektionsverfahren einbeziehen.
 
Keywords: Trinkwasseraufbereitung, Desinfektion, Infektionskrankheiten, mikrobiologische Untersuchung, Risikoabschätzung, Viren



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Quelle: GWF 05/2009 (Juni 2009)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Prof. Dr. Konrad Botzenhart
Dr. Jens Fleischer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.