Wie schnell ein ertragreicher Sekundärrohstoff wieder zu lästigem Abfall werden kann, sehen wir besonders deutlich an dem Beispiel Papier. Noch im Juni 2008 lag der Weltmarktpreis für Altpapier bei etwa 80 Euro pro Tonne. Die privaten Unternehmen sahen die große Wertschöpfung im Papier. Im Frühsommer 2008 entbrannte in der Republik deshalb ein zäher Häuserkampf zwischen den kommunalen und privaten Entsorgern um die 'Blaue Tonne'. Doch mit der einbrechenden Weltwirtschaft sank auch die Papiernachfrage auf den Absatzmärkten stark. Der Wertmarktpreis ist inzwischen vollständig eingebrochen und liegt derzeit bei maximal fünf Euro pro Tonne. Viele private Unternehmen ziehen sich infolgedessen aus diesem für sie jetzt verlustreichen Geschäft zurück.
Eine dauerhafte Entsorgungssicherheit bieten nur die kommunalen Entsorger. Sie setzen die Hausmüllgebühren der Kunden gewissenhaft ein, um ihre hoheitlichen Pflichtaufgaben nachhaltig und verantwortungsbewusst zu erfüllen, ohne sich von den Weltmarktpreisen für Sekundärrohstoffe ins Schwanken bringen zu lassen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 21. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2009 (April 2009) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 4,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Ulrich Siechau |
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