Wellenenergie: Ressourcen und Technologien - Funktionsprinzipien, realisierte Anlagen, Stand der Technik

Die Wellen der Ozeane enthalten einen schier unerschöpflichen Energievorrat: Schätzungen zufolge speichern sie pro Jahr 10 Mio. Terawattstunden in der Bewegung der Wasserteilchen der Ozeane. Diese Gesamtmenge und die Speicherung machen die Wellen so attraktiv für die Gewinnung von Nutzenergie. Die Nutzungsmöglichkeit der Meereswellenenergie ist darüber hinaus, wie auch bei der Windenergie, im Winter besser möglich als im Sommer, was den europäischen Stromverbrauchsgewohnheiten besser entspricht als die Verfügbarkeit der Sonneneinstrahlung.

Wellenenergie als Komponente der Energieversorgung erhält - wie alle regenerativen Energiequellen - durch die angestrebte Kohlendioxidreduktion zusätzliche Bedeutung, so dass derartigen Systemen ein stetig steigendes Interesse entgegengebracht wird. Die Nutzung der Wellenenergie zur Stromerzeugung wird seit vielen Jahrzehnten erforscht, die Tatsache, dass unzählige - darunter eine Vielzahl äußerst naiver - Vorschläge zur Wellenenergienutzung unterbreitet wurden, hat diese regenerative Energiequelle in der öffentlichen Wahrnehmung teilweise in den Bereich des Unseriösen abdriften lassen. Konsequenter und langjähriger Einsatz einiger Forscherteams sowie die allgemeine Rückbesinnung auf den Einsatz regenerativer Energiequellen führte jedoch auch hier zu einem Umdenken. Nach Machbarkeitsstudien für spezielle Kraftwerke, einer Durchsicht der zur Verfügung stehenden Technologien und einer Zusammenstellung der an europäischen Küsten nutzbaren Meeresenergie werden zurzeit mehrere europäische Pilot-und auch bereits einige Demonstrationsprojekte realisiert. Auf die unübersehbar vielen Vorschläge für verschiedene Wellenenergiewandler wie auch auf die Vielzahl der Verbesserungsvorschläge für die einzelnen Typen kann hier ebenso wenig eingegangen werden wie auf die von zahlreichen Einflussfaktoren bestimmte Diskussion darüber, welcher Erzeugungstechnik sich durchsetzen wird.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 03 / 2009 (April 2009)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Kai-Uwe Graw
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.