Flächenhafte Stoffausträge aus Böden, dargestellt am Beispiel von Dränflächen

Auf einer konventionell bewirtschafteten Ackerfläche in Nordostdeutschland wurde ein Monitoringprogramm zur Erfassung aktueller Stoffausträge über Dränung eingeleitet. Die zeitlich hoch aufgelösten Untersuchungen im Feldmaßstab umfassen den Durchfluss, und die Konzentration verschiedener Kationen und Anionen zur Kalkulation der ausgetragenen Fracht. Die P-Austräge waren unbedeutend, während die NO3-Konzentrationen erheblich variierten. Der N-Austrag im hydrologischen Jahr 2001/2002 betrug 36 kg/ha.

Nach jüngsten Schätzungen werden in die Oberflächengewässer Deutschlands jährlich etwa 820 kt Stickstoff und 37 kt Phosphor über verschiedene Eintragspfade eingetragen. Höchste Eintragsanteile liefern bei Stickstoff (N) das Grundwasser (48 %) und die kommunalen Kläranlagen (25 %); bei Phosphor (P) die Erosion (22 %) und ebenfalls kommunale Kläranlagen (31 %) (BEHRENDT ET AL. 1999). In den zurückliegenden Jahren (1993-1997 gegenüber 1983-1987) wurden die Emissionen von Gesamtphosphor um 60 % reduziert. Dieser Effekt geht insbesondere auf die Verwendung phosphatfreier Waschmittel und neue Möglichkeiten zur Phosphatfällung zurück. Das international vereinbarte Ziel einer 50 %igen Reduktion der Einträge bis 1995 wurde in Deutschland somit für Gesamtphosphor erreicht (UBA, 2001). Hinsichtlich der Gesamtstickstoffeinträge zeichnet sich hingegen keine Trendwende ab. Die Nitratkonzentrationen stagnieren nach wie vor auf hohem Niveau.
 
Abstract: A monitoring programme was initiated at a field site under agricultural use in Northeast Germany aiming at evaluating actual nutrient losses via tile drainage. A temporal highly resoluted sampling scheme was established in order to uncover the nutrient leaching dynamic as a function of discharge. Phosphorus losses were insignificant, while nitrate concentrations varied at a high level after fertilizer application. Total N losses were 36 kg/ha in 2001/2002.
 
Keywords: diffuse pathways, monitoring, nutrient losses, tile drainage;

Schlagworte: diffuse Stoffeinträge, Nährstoffaustrag, Dränung;



Copyright: © Bayerisches Landesamt für Umwelt
Quelle: 3. Bodenschutztage Marktredwitz (Oktober 2003)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr. agr. Petra Kahle
Christian Latta
Prof. Dr. Bernd Lennartz
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.